Lackieren der Geige

Als erstes werden die Streichinstrumente meist grundiert. Dies verhindert vor allem, dass der Lack direkt in das Holz eindringt und so die Schwingungsfähigkeit mindert.
Wesentlicher Bestandteil des Geigenlacks sind Harze, die sehr verschiedene Grade von Festigkeit oder Härte aufweisen. Bevorzugt werden mittelharte Baumharze. Sie werden durch das Anritzen des Baumstammes und das Ablösen des an dieser Stelle austretenden und sich härtenden Harzes gewonnen. Mastix und Kopal gelangen sehr häufig zur Verwendung. Als Lösungsmittel für das Harz wie auch für die Farbzusätze dient Öl oder Weingeist (Spiritus), demnach spricht man von Öllacken oder Spirituslacken. Dem gelösten Harz werden Farbstoffe in nur geringen Mengen beigegeben, damit die Naturtönung des Holzes nicht zu sehr überdeckt wird.
Das Lackieren erfolgt in mehreren Arbeitsvorgängen. Der Lack wird mit einem weichen Pinsel auf das Holz aufgetragen. Zwischen dem Auftragen der verschiedenen Lackschichten muss das Instrument in möglichst staubfreier Luft trocknen.

Nach dem Trocknen setzt das Abschleifen der lackierten Flächen ein, mit Bimsstein, feinstem Sandpapier und speziellem Schleiföl. Nach dem Abschleifen wird mehrmals eine neue Lackschicht aufgelegt. Dieser Arbeitsvorgang wiederholt sich so lange im Wechsel, bis die gewünschte Tönung erreicht ist.